Waldwirtschaftsplan für 2015 beschlossen
Waldbegehung mit Forstamt
Für Bürgermeisterin Ruth Disser gehören die jährlichen Waldbegehungen zu den schönsten Terminen der politischen Gremien. In diesem Jahr führten Förster Hans-Albert Kaspar und sein Kollege Michael Löber die Ausschussmitglieder zu zwei sehr unterschiedlichen Bewirtschaftungsabschnitten, an der Zufahrt zum ehemaligen HIM-Gelände. Beide Flächen sind 30 Jahre alt und wurden damals maschinell mit Eichen bepflanzt. Die Erste ist mittlerweile mit Kiefern durchsetzt, die rausgenommen werden müssen. Ein solcher Pflegeeingriff kostet ca. 450 € bis 500 € je ha. Aufgrund der in Mainhausen großgeschriebenen „naturnahen Waldwirtschaft, werden bei Pflegemaßnahmen die überflüssigen Kiefern einfach umgeschnitten und liegen gelassen.
Seit dem Sommer letzten Jahres gibt es eine andere Möglichkeit. Eine Firma, die dieses anfallende Pflegeholz selbst aufarbeitet und für Zellstoffherstellung verwendet wurde mit Pflegeeinsätzen beauftragt. Das Ergebnis zeigte sich bei der zweiten, vom Ausschuss, besichtigten Fläche. Hier ist die Pflegemaßnahme bereits erfolgt. Die Eichen stehen frei und das angefallene Pflegeholz liegt sauber gestapelt am Wegrand. Das nun vorhandene Stapelholz wird später mit einem mobilen Hacker verarbeitet und als Heizmittel verwendet. Stärkere Stämme und Äste werden zu Industrieholz, das wiederum für Spanplatten und seltener zu Paletten verarbeitet wird.
Durch die Verwertung des Pflegeholzes kann ein Ertrag erwirtschaftet werden, statt Kosten für Pflegemaßnahmen. Das schlägt sich auch im Waldwirtschaftsplan nieder. Der für 2015 Einnahmen von 40.260 € und Ausgaben von 37.600 € vorsieht. Der Plan wurde von den Ausschussmitgliedern und am letzten Dienstag von der Gemeindevertretung einstimmig angenommen.
„Im Rahmen solcher Begehungen kommen immer wieder auch Fragen auf, die deutlich die unterschiedlichen Interessenlagen bei den „Waldnutzern“ aufzeigen“, stellt Bürgermeisterin Ruth Disser fest, „der Wald wird von vielen Gruppen genutzt und bei Pflegemaßnahmen in einzelnen Waldstücken werden die Wege, zum Schutz der Nutzer, gesperrt. Bei den letzten Eingriffen, hinter der Teufelsbrücke, wurde gerade diese Absperrung einfach ignoriert.“