"Unsere Erzieherinnen sind es wert!"
Noch wird in Mainhausens KITAs nicht gestreikt
Seit nunmehr vier Wochen laufen die Streiks der Angestellten im Sozial- und Erziehungsdienst. Bei vielen Eltern liegen mittlerweile die Nerven blank, die Betreuung ist – auch für viele Eltern hier im Ostkreis des Kreises Offenbach – zu einem Balanceakt geworden. Nur in Mainhausen läuft in den KITAs alles wie bisher.
„Was nicht heißt, dass nicht auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forderungen haben und den Verlauf des Arbeitskampfes genau beobachten“, stellt Bürgermeisterin Ruth Disser mit Verärgerung gegen den Kommunalen Arbeitgeberverband fest.
Beim Ihrem Rundgang durch alle gemeindlichen Einrichtungen in dieser Woche haben die Mitarbeiterinnen dies klar zum Ausdruck gegeben und sich, selbstverständlich, vorbehalten von Ihrem Streikrecht Gebrauch zu machen, wenn sich die Verhandlungen noch weiter hinziehen.
„Und da haben die Erzieherinnen durchaus recht“, unterstützt die Verwaltungschefin deren Forderungen. Es geht gerade den Mainhäuser Erzieherinnen nicht nur um mehr Geld, sondern im Wesentlichen um die Aufwertung des Erzieherberufes. „Die Ausbildung für den Beruf dauert fünf Jahre, bei einer geringeren Ausbildungsvergütung, als in vielen anderen Berufszweigen“, so Ruth Disser, „die Arbeitszeiten und die Anforderungen ändern sich ständig, da diese sich nach dem Bedarf der Kinder und Eltern richten und die Verantwortung, die unsere Erzieherinnen für unsere Kinder und die Zukunft unserer Kommunen tragen ist weit höher, als viele wahrhaben wollen.“
Mainhausens Bürgermeisterin steht voll hinter den Kolleginnen in den KITAs und fordert vom Kommunalen Arbeitgeberverband schnellstens eine angemessene Reaktion und Verhandlungen, die längst überfällig sind.
{images2}In den Mainhauser KITAs haben sich die Mitarbeiterinnen heute direkt an die Eltern gewandt und ihre Forderungen deutlich gemacht. Im Schreiben heißt es: „Wir erklären uns mit den Kollegen/Innen, die aktiv am Streik teilnehmen, solidarisch und stehen hinter den Forderungen. Wir hoffen, dass sich die Verantwortlichen schnell an einen Tisch setzen und eine akzeptable und gerechte Lösung für die Bediensteten im Sozial- und Erziehungsdienst finden. Sollten sich die Verhandlungen weiter hinziehen, behalten wir uns vor, von unserem Streikrecht Gebrauch zu machen.“
Die Forderungen der Mainhäuser Erzieherinnen sind ab heute auch für Jeden sichtbar. Gemeinsam mit der Verwaltungschefin wurden Plakate an den Zäunen befestigt, die auf die Forderungen aufmerksam machen.
Abschließend führt Bürgermeisterin Ruth Disser noch an, dass es „einen Mangel an qualifiziertem Personal für die KITAs gibt, der auch in Mainhausen spürbar ist. Auch bei unseren sind Stellen seit einiger Zeit unbesetzt, weil es keine Bewerber gibt. Mit der heutigen Haltung wird sich an diesem Mangel auch absehbar nichts ändern. Der Erzieherberuf muss attraktiver gemacht werden und zwar schnell!“