Solarpark in Mainhausen: Weiterer Baustein zur „Sonnenoffensive Mainhausen“
Es war eigentlich das Überraschungsthema der Bürgerversammlung mit dem Titel „Regenerative Energiepotenziale – Ein Solarpark in Mainhausen?“. Unter dieser Überschrift stellte Sofia Rogui, Studentin der Fachhochschule Frankfurt, ihr Konzept für einen Solarpark vor, der auf dem Areal der Sendefunkmasten entstehen könnte. Das Konzept, welches Inhalt der Bachelorarbeit der Studentin im Studiengang Geoinformation und Kommunaltechnik war, entstand im Rahmen der Forschungsarbeit „ErneuerbarKom“ der Hochschulprofessorin Frau Dr. Martina Klärle. Innerhalb einer einjährigen Forschungstätigkeit wurden konkrete Potenziale zur Stromerzeugung aus Photovoltaik-, Windkraft- und Biomasseanlagen in Kommunen des Regionalverbandes Frankfurt/Rhein-Main ermittelt. Ziel des Projektes ist die Demonstration alternativer gemeindeeigener Energiepotenziale.
Die Gewinnung von regenerativer Energie könnte auf dem Gelände der Sendefunkanlage, mit Einrichtung eines Solarparks, für Mainhausen verwirklicht werden. „Das Gebiet ist eigentlich ideal. Es ist bereits eingezäunt und es ist ausreichend groß, um genügend Module zu stellen, die den Strombedarf für ca. 2.800 Personen zu decken“, so die Erläuterungen von Sofia Rogui.
Ganz so einfach wird aber die Umsetzung nicht werden, da das Gebiet als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet ausgewiesen (FFH-Gebiet) ist und einen hohen Schutzstatus hat. Bei dem einzuleitenden Genehmigungsverfahren wird die Abwägung zwischen Klimaschutz und Magerrasen erfolgen müssen. Für die Bürgermeisterin steht fest: „Da wir gegen den Ausbau Staudinger sind und Atomkraftwerke abstellen wollen, müssen wir Flächen für erneuerbare Energien ausweisen und nutzen.“ Gleichzeitig teilt die Bürgermeisterin mit, dass ein Grundsatzbeschluss für die Gemeindevertretung vorbereitet ist.
Gesplittete Abwassergebühren, das weitere Thema der Bürgerversammlung, wurde von Norbert Leistner, ehemaliger Bürgermeister in Waldsolms (Lahn-Dill-Kreis), erläutert.
Gerade bei diesem Thema hätte der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Dieter Jahn, mehr Resonanz erwartet. Die gesplitteten Abwassergebühren betreffen alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde und es sind schon jede Menge Gerüchte und Befürchtungen unterwegs. Mit einem Gerücht konnte der Referent gleich zu Beginn aufräumen. Die neue Gebührenbemessung beim Abwasser ist keine automatische Erhöhung, sondern eine Umschichtungen. Der Kommunalberater erläuterte ausführlich das Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, das eine gerechtere Berechnung der Abgabe beinhaltet. Danach müssen die Kosten für die Beseitigung des Schmutzwassers aus Haushalten und Gewerbebetrieben von denen des Niederschlagswassers künftig getrennt werden. Von einer Umstellung profitierten Grundstückseigentümer, deren Grundstücke weniger versiegelt sind.