Pressemeldungen

Situation Hauptstraße im Ortsteil Mainflingen

Eigentümer und Anlieger wurden ausführlich informiert

„Im Februar 2013 stellte die Gemeinde Mainhausen erstmals Mängel in Form von Pflasterfahrbahnschäden in der eigentlichen „Vorzeigestraße“, der Hauptstraße in Mainflingen fest“, erinnert Bürgermeisterin Ruth Disser. „Zwischenzeitlich sind wir in ein selbstständiges Beweisverfahren eingetreten. Das Verfahren läuft nun seit Januar 2014.“ Für die Verwaltungschefin war es an der Zeit die Eigentümer und Anlieger über den Verfahrensstand und über das Ergebnis der Geruchsmessungen zu informieren. Auf Einladung kamen rund 80 betroffene Bürgerinnen und Bürger, die den juristischen Ausführungen des von der Gemeinde beauftragten Rechtsanwaltes, Jochen Zweschper, folgten.

Nach mehreren Ortsterminen und gutachterlichen Stellungnahmen hat das Landgericht Darmstadt mit Beschlüssen vom 19.03.2015 und vom 22.07.2015 die Ergänzungsfragen der Gemeinde Mainhausen zugelassen. Der Sachverständige wird nun ein schriftliches Ergänzungsgutachten erstellen. Hierfür wird er mindestens einen weiteren Ortstermin durchführen. Es kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, wo sich die von ihm untersuchten Stellen befinden werden.

Dieses Ergänzungsgutachten muss abgewartet werden, bevor irgendeine Maßnahme zur Verbesserung der Straßensituation  eingeleitet werden kann. Die Beweise dürfen während des laufenden Verfahrens nicht beseitigt und das Schadensbild nicht verändert werden. „Keine schöne Situation, vor allem da sich die Straßenschäden mit jedem Frost weiter ausdehnen.“

Das Schadensbild stellt sich wie folgt dar:

  • Es ist eine starke Durchnässung der Pflastersteine erkennbar.
  • Das Fugenmaterial befindet sich unter dem Pflaster.
  • Das Pflasterbett ist mit max. 2 cm nicht ausreichend.
  • Das Pflasterbett hat sich verfestigt und ist wasserundurchlässig. Erst bei -23,5 cm unter Geländeoberkante konnte Frostschutz-Material und Rundkorn festgestellt werden. Das Vlies befindet sich bei -50 cm.
  • Es liegt augenscheinlich keine kornabgestufte und damit keine einwandfreie mineralische Tragschicht vor.
  • Die Frostschutzschicht 0/45 ist mit Kies gemischt; der kf-Wert ist zwar unbekannt, aber wohl unzureichend.
  • Mittelrinne und Fugen sind zu schmal; es sind keine Bewegungsfugen eingebaut.

Grundsätzlich stellt Ruth Disser klar: „Das seinerzeit beauftragte Ingenieurbüro schuldet der Gemeinde und den Anliegern eine mangelfreie Straße und nach den gutachterlichen Feststellungen kann vorliegend davon ausgegangen werden, dass im Zuge der Straßenarbeiten (teilweise eklatante) Bauausführungsfehler aufgetreten sind und auch gegen die anerkannten Regeln der Technik verstoßen wurde.“ So will es die Verwaltungschefin nicht stehen lassen.

Ein weiteres Thema war die Geruchsbelästigung im Bereich Mainweg, Friedhofstraße und Hauptstraße. Diesem Problem hatte sich die Gemeinde Mainhausen bereits vor einigen Jahren angenommen, zunächst durch zusätzliche Kanalspülungen dann durch säurefeste Beschichtung der Schächte und mit herausnehmbaren Schachtverschlüssen. Nach Umsetzung der Maßnahmen wurde eine Kontrollmessung durchgeführt, die im Ergebnis sehr deutlich zeigt, dass die durchgeführten Maßnahmen  erfolgreich waren. „Auch eine Verlagerung der Geruchsproblematik in den weitergehenden Bereich der Hauptstraße kann ausgeschlossen werden“, stellt Bürgermeisterin Ruth Disser fest.

Die eigentliche Ursache der Geruchsbildung lag im Mainweg. Der dort vorhandene Mischwasserkanal  verläuft von der Friedhofstraße nach Süden und endet vor dem Hundesportplatzgelände.

Die vorhandenen Sohlgefälle sind von Haltung zu Haltung sehr unterschiedlich ausgeprägt und sind teilweise ungenügend. In den Haltungen mit ungenügendem Gefälle ist ein einwandfreier Abfluss des Schmutzwassers, vor allem bei trockenem Wetter, nicht gewährleistet.

In den Endschacht am Hundesportgelände endet die Pumpendruckleitung des Wohngebietes „Am Schwalbennest“. Bedingt durch zu lange Aufenthaltszeiten in der Druckleitung kommt es zu anaeroben Prozessen im Abwasser und daraus resultierender Geruchsentwicklung beim Austritt in den Kanal im Mainweg.  Die eingehenden Prüfungen hatten ergeben, dass neben der teils starken Geruchsbelästigung, die Betonschächte zu korrodieren. Einzelne Schächte sind bereits stark angegriffen und müssten, ohne weitere Maßnahmen zur Verhinderung der Korrosion, in absehbarer Zukunft erneuert werden.

Im Anschluss sicherte Ruth Disser zu in unregelmäßigen Abständen über den Verfahrensstand bezüglich der Straßenschäden zu informieren. Beim nächsten Treffen soll dann auch das Thema Geschwindigkeit aufgerufen werden. Bis dahin werden Verkehrsmessungen in der Hauptstraße durchgeführt, um ein objektives Bild zu den tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten zu ermöglichen.