Pressemeldungen

Mainhäuser Ordnungsamt in Zeiten der Pandemie

Die Aufgaben der Ordnungsämter in Pandemiezeiten sprengen in vielen Kommunen die Dimension des Machbaren. Die Umsetzung und Überwachung immer neuer Verordnungen, und die damit einhergehenden Maßnahmen bringen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weit über die machbaren Grenzen. Die Beschwerden zu illegalen Müllablagerungen, handfesten Nachbarschaftsstreitigkeiten und vor allem die Verkehrssituation bereitet verstärkt Probleme.

Die aktuelle Situation, dass viele Bürgerinnen und Bürger im Homeoffice tätig sind, verschärft zum Beispiel die Parkplatzsituation in vielen Wohngebieten. Auch in sonst „entspannten“ Straßen erreichen das Ordnungsamt immer häufiger Beschwerden über zum Teil verheerend abgestellte Fahrzeuge oder blockierte Gehwege, bei denen kein Durchkommen ist. Auch werden Einfahrten und Kurvenbereiche als Parkflächen benutzt, sodass es auch für Rettungs- und Einsatzkräfte kaum mehr ein Durchkommen gibt.

Die Frage wohin mit den vielen Autos der Familie, die plötzlich alle zuhause arbeiten. Die Ausweichmöglichkeit Straße wird dann sehr gerne genutzt, da oftmals die zum Haus gehörende Garage mit allem, nur nicht mit einem Auto, vollgestellt ist, der Stellplatz am Haus zur grünen Oase mutiert und man dann wie selbstverständlich am besten direkt vorm Haus auf der Straße parkt. Denn das Straßenstück gehört ja quasi „zum eigenen Anwesen“.

Die Pandemie untersagt uns viele liebgewonnene Gewohnheiten und Freizeitgestaltungen. Dinge, die selbstverständlich waren, sind nur noch eingeschränkt möglich und Zuhause und auf den Straßen wird es enger. Viele verschiedene Interessen treffen aufeinander. Umso wichtiger ist es, dass man sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam einen Weg findet, dass es sich auch vor der Haustür entspannt.

Kita und Schule sind im Notbetrieb und auch die Vereine mussten ihre Tätigkeiten zum größten Teil einstellen. Die Kinder brauchen Platz zum Toben und Spielen. Der kann aber nicht auf der Fahrbahn sein. Verkehrsberuhigte Bereiche (sogenannte Spielstraßen) können nicht überall geschaffen werden. Diesen liegen, feste rechtliche Bedingungen zu Grunde, die nicht überall umgesetzt werden können.

Die Gemeindeverwaltung und das Ordnungsamt bitten daher alle Bürgerinnen und Bürger: Bleiben Sie fair miteinander, nehmen Sie Rücksicht! Nur gemeinsam können wir diese Herausforderungen stemmen.

Achten Sie gerade in den Wohngebieten auf ihre Geschwindigkeit. Hier ist jederzeit mit Personen auf der Fahrbahn zu rechnen. Parken Sie fair und verantwortungsvoll. Achten Sie auf das Durchkommen von Müllabfuhr, sowie Rettungs- und Einsatzfahrzeugen. Die Freihaltung von Kurvenbereichen, Ein- und Ausfahrten und Gehwegen muss gegeben sein, so dass eine Mutter mit Kinderwagen oder eine Person mit Rollstuhl oder Rollator noch durchkommt. Nehmen Sie auch mal ein Stückchen Fußweg in Kauf, wenn dadurch die Situation vor Ort verbessert wird. Denken Sie an den Nachbar, der durch sein Alter oder eine Gehbehinderung vielleicht dringender auf den Parkplatz vor dem Haus angewiesen ist.

Nutzen Sie auch bitte konsequent Ihre Abstellmöglichkeiten auf dem eigenen Grundstück, Garagen und Stellplätze. Prüfen Sie, ob die Garage vielleicht nicht doch der bessere Ort für das Fahrzeug ist als für die Tischtennisplatte. Auch Fahrräder und Kinderspielgeräte lassen sich vielleicht im Gartenhäuschen lagern, um die Garage freizuhalten. Der Parkraum kann das Volumen an Fahrzeugen nicht mehr länger aufnehmen.

Wir bitten alle Mitbürgerinnen und Mitbürger herzlichst um Mitarbeit und danke gleichermaßen für das entgegengebrachte Verständnis.