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Kindertrauerfeld auf dem Waldfriedhof Zellhausen

Vor fast genau einem Jahr kam die ehemalige Erzieherin aus der Gemeinde-Kita Panama Waltraud Ritter auf Bürgermeister Frank Simon mit der Idee eines Kindertrauerfeldes auf dem Waldfriedhof im Ortsteil Zellhausen zu. Immer wieder war ihr aufgefallen, dass Kinder den Weg zum Friedhof scheuen und dort keinen richtigen Rahmen finden, ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen.

Kindertrauerfeld

v.l.n.r. Ingo und Redwana Hildebrandt (Fa. GEFINAL), Waltraud Ritter,
Bürgermeister Frank Simon, Thomas Weil (ANWR-Kinderhilfe) und Pfarrer Selzer

Kinder trauern anders als Erwachsene. Ihre Stimmung ist oft sehr wechsel- und/oder sprunghaft. Die Trauer kommt in Wellen. Trauerreaktionen wie Wut, Schlafstörungen, Ängste oder Schulschwierigkeiten können auftreten, aber auch Rückzug, Leere und Gefühllosigkeit. Durch Spiel und/oder kreatives Gestalten können sie ihre Gefühle auf vielfältige Weise zum Ausdruck bringen und so Stärkung erfahren.

Zunächst erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Friedhofsamt der Gemeinde eine grobe Konzeption für eine Fläche auf dem Waldfriedhof in Zellhausen. Ziel war es hierbei den Spagat zu meistern einen ansprechenden Trauerort für Kinder zu gestalten, aber gleichzeitig keinen Spielplatzcharakter entstehen zu lassen. Dies ist allen Beteiligten in vielen Vorgesprächen erfolgreich gelungen.

Waltraud Ritter investierte viel Zeit für ihre Idee und stellte das gemeinsam erarbeitete Konzept den politischen Parteien und auch der Friedhofskommission der Gemeinde Mainhausen vor. Finanziell und materiell zu 100% gesponsort von der ANWR-Kinderhilfe und der Firma GEFINAL aus Mainhausen konnte nach deren Zustimmung unter Mithilfe des Friedhofsamtes und des Bauhofs das Pilotprojekt in diesem Frühjahr in Angriff genommen werden.

Im hinteren Bereich des Waldfriedhofes in Zellhausen entstand, entgegen der Vermutung einiger Bürgerinnen und Bürger, kein Spielplatz auf einem Friedhof, sondern ein wunderschöner Ort, an dem die Kinder ihren Gefühlen spielerisch und kreativ freien Lauf lassen und Trauer und Freude teilen können.

Unter dem Motto „Dem Himmel ein Stück näher“ können unsere Kleinsten Bilder malen und diese an Leitern und Büschen zur Erinnerung anhängen. Die eingefassten Schieferplatten dürfen mit einer Bemalung per Kreide mit Gedanken und Bildern versehen werden. Mit dem aufgestellten Fernrohr oder auf der Liegebank hat man freien Blick in den Himmel und kann getreu dem Motto den Liebsten ein Stück näherkommen.

Gemeinsam mit der Familie Hildebrandt von der Firma GEFINAL, die das einmalige Schild im Eingangsbereich gefertigt und gesponsort hat, Thomas Weil von der ANWR-Kinderhilfe, die die Idee mit einer großzügigen Spende unterstützt hat, Herrn Pfarrer Selzer von der Kath. Pfarrei sowie vielen interessierten kleinen und großen Bürgerinnen und Bürgern konnte Bürgermeister Frank Simon dieser Tage das Areal zur Nutzung freigeben. Sein ausdrücklicher Dank galt Waltraud Ritter, die mit ihrer Beharrlichkeit und Ausdauer für ihre Idee gekämpft hat. Sollte das Pilotprojekt in der kommenden Zeit überzeugen, gibt es bereits jetzt Überlegungen zu einer Umsetzung eines ähnlichen Projektes auf dem Friedhofsgelände im Ortsteil Mainflingen.