Kilianus-Brücke seit 30 Jahren Wahrzeichen am Main
Vor mehr als 30 Jahren, vor der Einstellung des Fährbetriebes von Mainhausen-Mainflingen ins benachbarte bayrische Karlstein-Dettingen, waren es neben den Kommunalpolitikern die sogenannten „Eisenbähner“, die sich für den Bau einer Überquerungsmöglichkeit des Mains einsetzten.
Um Ihre weit verstreuten Arbeitsplätze zu erreichen, fuhren sie mit der Fähre nach Dettingen, um vom dortigen Bahnhof aus zu ihren Einsatzstellen zu gelangen. Aus dem nahen Bayern wiederum gelangten viele Arbeiter auf diesem Weg zu Ihrer Arbeitsstätte bei der Firma Erwin Grimm. Während der Überfahrt fand sich immer auch etwas Zeit, um mit dem langjährigen Fährmann der Gemeinde, Gerd Stegmann, die aktuellen Themen aus dem Ort auszutauschen.
Die Unterhaltung der Fähre war in den 80er Jahren mit immer größeren Kosten verbunden und das finanzielle Defizit wuchs weiter an. Die Betriebszeiten mussten verkürzt werden und in der Bevölkerung wurde die Ungewissheit, wann fährt die Fähre eigentlich noch, immer größer. Viele waren auf die Überquerung des Mains angewiesen
Die Initialzündung für den Brückenbau kam vom Mainflinger Urgestein Karl Steil, der für eine Brücke als Alternative zum Fährbetrieb eintrat.
Gemeinsam kämpften die Bürgermeister der beiden Ortschaften jahrelang gegen die politischen Geplänkel zwischen Wiesbaden und München um Genehmigungen und Zuschüsse. Allerdings wurde auch so manche Gemeindevertretersitzung oder Bürgerversammlung zu einem hitzigen Schlagabtausch über Fährzeiten oder einen Brückenbau.
Nach langen zermürbenden Diskussionen fiel dann die Entscheidung für die Brücke. Bevor am 8. Juli 1989 die feierliche Einweihung stattfand, wurde die alte Mainfähre mit einem letzten „Holüber“ verabschiedet.