Keine Veranlassung Abriss des Kath. Kindergartens
Ruth Disser sieht Eltern unnötig verunsichert
„Wer die Bausubstanz des Katholischen Kindergartens in Zellhausen anzweifelt, sollte sich diese erst einmal näher anschauen", so Bürgermeisterin Disser, nach deren Auffassung das vorhandene Gebäude zwar schon älter, aber sehr gut erhalten ist, „Lediglich energetische Sanierungsmaßnahmen sind erforderlich."
Nach Auffassung der Bürgermeisterin gebe es nur einen Grund, den Abriss des Altbestandes zu veranlassen und das wäre, wenn sich die Befürchtungen einzelner Eltern bestätigt hätten. Hierzu führt Ruth Disser aus, dass in der Elternschaft Stimmen laut wurden, die besagten, dass die in den letzten aufgetretenen Krebserkrankungen von Kindern auf die Bausubstanz zurückzuführen sei.
Diese Befürchtungen können durch ein zwischenzeitlich vorliegendes Gutachten widerlegt werden.
„Rein vorsorglich wurde seitens des Gemeindevorstandes die Gebäudeschadstoffuntersuchung des Katholischen Kindergartens in Auftrag gegeben", erklärt die Verwaltungschefin und zitiert das Fazit des Gutachtens wörtlich: „Auf Basis der vorliegenden Ergebnisse liegt kein Sanierungsbedarf hinsichtlich möglicher Schadstoffe vor. Eine gesundheitliche Beeinträchtigung über die Raumluft lässt sich nicht ableiten."
Desweiteren liegt in der Gemeindeverwaltung ein Schreiben des Deutschen Kinderkrebsregisters vor, welches besagt, dass nach den dort vorliegenden Daten - und dorthin werden Krebserkrankungen verpflichtend gemeldet - für Mainhausen keinerlei Auffälligkeiten festzustellen sind.
Für die Bürgermeisterin handelt es sich bei der Forderung zum Neubau des Kindergartens lediglich um ein Politikum.
Bei den eigenen Planungen sieht die Bürgermeisterin einige wichtige finanzielle Vorteile für die Gemeinde Mainhausen. Hier insbesondere die Förderfähigkeit der Schaffung von Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren. Hier werden, nach dem bisherigen Planungsstand insgesamt 300.000 € Zuschüsse erwartet.
„Bezuschusst werden nur zusätzliche Plätze für Kinder unter 3 Jahren, nach dem aufgelegten Investitionsprogramm Kinderbetreuungsfinanzierung des Bundes."
Die energetische Sanierung des Altbestandes ist, so die Verwaltungschefin, als eine zusätzliche Maßnahme im Sinne des Konjunkturprogramms II zu bewerten. Über eine diesbezügliche Beschlussvorlage soll die Gemeindevertretung am Dienstag entscheiden.
Rein finanziell heißt dies:
Der Erweiterungsbau wird mit 50 % der Kosten bezuschusst, die energetische Sanierung kann mit zwischen 75 % und 90 % bezuschusst werden. Die Gemeinde Mainhausen hätte dann höchstens 75 % der Gesamtkosten für Erweiterungsbau und Sanierung zu tragen.
Ein Neubau, wie scheinbar gefordert, schließt einen Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II zurzeit gänzlich aus. Was bedeutet, dass nur ein Zuschuss von 300.000 € zu erwarten sein wird.
Die anfallenden Kosten dürften aber bei weitem höher liegen, als bei den bisherigen Planungen.
Allein für den Abbruch des Bestandes wird mit Kosten von über 20.000 € gerechnet. Hinzukommen die Kosten für eine Zwischenlösung analog der Lösung für die Kinderbetreuung an der Grundschule in Mainflingen (Containermietkosten von mehr als 10.000 € monatlich) und die eigentlichen Bau- und Ausstattungskosten.
Die Neubaukosten für Kindergärten werden derzeit mit mehr als 2.000 €/qm grob geschätzt.
„Bei einer Einrichtung in der vorgeschlagenen Größe können wir mit Baukosten von weit über 2 Millionen € rechnen", so Disser, „von nahezu kostenneutral kann nicht gesprochen werden, da hier nicht mit weiteren Zuschüssen gerechnet werden kann."