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Hilfstelefon "Gewalt gegen Frauen"


Mit einem Gedenk- und Aktionstag wurde am 25. November wurde weltweit dazu aufgerufen, jede Form der Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen zu bekämpfen. Einer aktuellen Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zufolge sind rund 35 Prozent aller Frauen in Deutschland mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. Dies geschieht größtenteils unbemerkt inmitten der Gesellschaft. Denn nur ein Fünftel der Betroffenen wendet sich an eine Beratungsstelle. Durch das 2013 gestartete bundesweite Hilfstelefon „Gewalt gegen Frauen“ soll all denjenigen die Kontaktaufnahme erleichtert werden, die den Weg zu einer Einrichtung vor Ort zunächst scheuen oder sie aus unterschiedlichen Gründen nicht aufsuchen könne

Das Hilfstelefon ist das erste Beratungsangebot in Deutschland, das barrierefrei, kostenlos und vertraulich rund um die Uhr erreichbar ist – genau dann, wenn die Betroffenen den Mut gefasst haben, sich jemandem anzuvertrauen. Die mehr als 60 Fachberaterinnen geben unter der Rufnummer  08000 116016  sowie über Chat und E-Mail auf der Webseite  www.hilfstelefon.de  Auskunft zu allen Formen von Gewalt. Sie unterstützen jedoch nicht nur gewaltbetroffene Frauen, sondern beraten auch Familienmitglieder, Freunde und Fachkräfte. Jederzeit können Dolmetscherinnen für 15 Sprachen zugeschaltet werden. Auch hörbeeinträchtige Menschen können die Beratung mithilfe von Gebärdensprachdolmetschern nutzen. Das Angebot ist beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben angesiedelt.

Städte, Gemeinden und Landkreise setzen sich als Träger und Koordinatoren von Beratungsstellen, Frauenhäusern und anderen Projekten und Einrichtungen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen für ihre Bürgerinnen und Bürger ein. Das Hilfetelefon ergänzt dieses bestehende lokale System, indem es einerseits eine niederschwellige 24h-Beratung bietet und andererseits eine wichtige Lotsenfunkton übernimmt: Auf Nachfrage helfen die Beraterinnen den betroffenen Frauen dabei, nach einer Erstberatung die richtigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in ihrer Stadt oder Gemeinde zu finden.