Freude und Wehmut beim Weihnachtsmarkt
Es war eine Vorstellung der besonderen Art: Das Soziale Netzwerk Mainhausen, bestehend aus bürgerlich Ehrenamtlichen, präsentierte sich mit seinen betreuten Flüchtlingen auf dem Weihnachtsmarkt in Zellhausen. Gemeinsam wurde die Idee von Martina Scheidweiler umgesetzt, indem die Flüchtlinge, wohnhaft in der Babenhäuser Straße und Obergasse, selbstgekochte afrikanische Spezialitäten vorbereiteten und die Mitglieder des Netzwerk die Standbude weihnachtlich dekorierten. Es waren nicht nur die angebotenen Speisen der Flüchtlinge, die den Geschmacksnerv der Besucher traf und zum Verweilen aufforderte, sondern auch der eigene Charme der von dem Stand ausging. Die Flüchtlinge, vorwiegend aus Afrika, mit der roten Weihnachtsmütze auf dem Kopf, verkauften, als hätten Sie nie etwas anderes getan, den Gästen Glühwein und eine heimische Teespezialität. Auch wenn es sprachlich nicht immer einfach war, ebbten die Gespräch zwischen Gästen, Flüchtlingen, und Netzwerkmitglieder nie ab und erzeugten eine Welle von gegenseitigen Verständnis und Harmonie. Die Verkündungsbotschaft der Engel bei den Hirten im Feld „Fürchtet Euch nicht“ ist in Mainhausen angekommen.
Nicht nur die Erinnerung an den Weihnachtsmarkt bleiben haften, sondern auch die Bewerbung eines jungen Mannes im Sozialen Netzwerk mit zu arbeiten, sowie die Spende des Vereins „Die Hütte“ zur Unterstützung der Arbeiten des Netzwerkes. Im Namen aller Danke für dieses Engagement. Die Einnahmen aus dem eigenen Weihnachtsstand und allgemeine Spenden verschiedener Art werden dem Netzwerk zugute kommen, um die Arbeit weiter zu stabilisieren. Trotz aller Freude über den Erfolg und die vielen Begegnungen anlässlich des Weihnachtsmarktes müssen wir auch traurig festhalten, dass eine Familie mit Ihren Kindern aus Mainhausen nach Spanien (Erstankunftsland) abgeschoben wurde. Auch dieses Erlebnis ist ein Teil der Weihnachtsgeschichte.