Pressemeldungen

Feste zum Martinstag

Die Evangelische Kirchengemeinde Seligenstadt und Mainhausen lädt zu den traditionellen Umzügen und Festen um den Sankt-Martins-Tag, in ihre Kindertagesstätten ein:

Am Montag, 6. November, ab 17.30 Uhr feiert die Evangelische Kindertagesstätte Niederfeld, Berliner Straße 1, ihr Laternenfest. Kinder, Eltern, Verwandte und Freundinnen und Freunde singen gemeinsam am Lagerfeuer und gestalten einen kleinen Umzug im Garten der Kita. Anschließend gibt es heiße Gemüsesuppe, Rindswürstchen und warme Getränke. Aus Umweltschutzgründen wird kein Wegwerfgeschirr verwendet – alle Besucherinnen und Besucher werden gebeten, Tassen, Becher, Teller und Besteck von zuhause mitzubringen.

Eine Woche später, am Montag, 13. November, bricht die Evangelische Kindertagesstätte um 17.30 Uhr mit allen Gästen zum Martinsumzug auf: Los geht es in der Franz-Böres-Straße 42. Auch hier gibt es nach dem Umzug ein Martinsfeuer mit Liedern, heißem Apfelsaft, Glühwein, Schmalzbroten und Weckmännern. Alle Teilnehmenden werden gebeten, pro Person eine eigene Tasse mitzubringen.

Der Martinstag mit seinen verschiedenen Bräuchen erinnert an Bischof Martin von Tours, der am 11. November 397 zu Grabe getragen wurde. Der römische Soldat aus Ungarn wurde in Gallien eingesetzt und ließ sich dort taufen. Als Mönch, Klostergründer und bescheidener Bischof wurde er durch seinen Einsatz für Arme ein wesentlicher Sympathieträger für das noch junge Christentum, besonders bei der Landbevölkerung der Touraine. Bekannt ist die Geschichte, dass er vor Amiens seinen Mantel mit einem Bettler geteilt haben soll.

Im kirchlichen Kalender war der Martinstag lange der Tag vor dem adventlichen Fasten, analog zur Fastnacht im Frühjahr. Die Schmalzbrote erinnern daran, dass an diesem Termin verderbliche Lebensmittel, die während des Fastens nicht erlaubt waren (wie Fett und Eier), verbraucht werden mussten. Zugleich war der 11. November das Ende der Ernte, an dem Pacht und Steuern zu erbringen waren. Dies erfolgte häufig in Naturalien wie Wein und „Martins“-Gänsen. Ältere Kinder sprangen an diesem ausgelassenen Festtag gern über das Feuer oder färbten sich das Gesicht schwarz. Es lag daher nahe, im 20. Jahrhundert den Martinstag zum Beginn der rheinischen Fastnacht zu erklären. (mf)