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Erster doppischer Jahresabschluss brachte überaus gutes Ergebnis

Mehreinnahmen erhöhen Eigenkapital der Gemeinde - Eröffnungsbilanz wird geprüft

Durch die Finanzabteilung der Gemeindeverwaltung wurde der Jahresabschluss für das Jahr 2008 erstellt und der Gemeindevertretung zur Kenntnisnahme vor einiger Zeit überlassen.

„Bei diesem Jahresabschluss handelt es sich um den ersten Abschluss der Gemeinde, der nach den Grundsätzen der doppelten Buchführung aufgestellt wurde", stellt Bürgermeisterin Disser fest und bewertet das Ergebnis als überaus positiv.

Voraussetzung dafür war, dass alle Vermögensgegenstände und Schulden der Gemeinde in einer Eröffnungsbilanz erfasst wurden. Die zum 01.01.2008 aufgestellte Eröffnungsbilanz wurde zwischenzeitlich durch den Gemeindevorstand festgestellt und liegt dem Rechnungsprüfungsamt zu Prüfung vor.

Mit der neuen Haushaltsführung geht ein deutlich höherer Aufwand an Abschreibungen einher. Was allerdings nichts an dem, gegenüber der Haushaltsplanung, positiven Ergebnis änderte. Bei Aufstellung des Haushaltsplanes wurde noch ein Defizit von 679.880,-- Euro prognostiziert.

Der Jahresabschluss weißt jedoch ein ordentliches Ergebnis (Gewinn) von 362.414,04 Euro und ein außerordentliches Ergebnis von 629.169,26 Euro aus.

Damit ist ein Gewinn entstanden, der das Eigenkapital der Gemeinde erhöht.

Das positive ordentliche Ergebnis von rd. 362.000,-- Euro ist insbesondere durch steigende Steuereinnahmen entstanden. Insbesondere bei der Gewerbesteuer ergaben sich gegenüber der ursprünglichen Prognose erhebliche Mehrerträge. Entgegen den Erwartungen ergaben konnten hier Mehreinnahmen von rund 1.286.000 Euro verbucht werden. „Das Mehrergebnis verbleibt jedoch nicht vollständig bei der Gemeinde", erläutert die Verwaltungschefin und verweist auf die, an das Land Hessen zu zahlende, Gewerbesteuerumlage, die sich, durch die Mehreinnahme deutlich von 650.000,-- Euro auf 938.210,-- Euro erhöht hat.

Weiterhin beeinflusst das Steueraufkommen des Jahres 2008 die Höhe der Kreis- und Schulumlage für die Jahre 2009 und 2010. Nach den Grundsätzen der kaufmännischen Buchführung sind für diesen zukünftigen Aufwand Rückstellungen zu bilden. Infolge dieser Regelung hat sich ein zusätzlicher Aufwand vorn 717.016,-- Euro ergeben.

Dem Mehrergebnis bei der Gewerbesteuer von rd. 1.286.000,-- Euro stehen somit Mehraufwendungen von 288.210,-- Euro an Gewerbesteuerumlage und 717.016,-- Euro an Rückstellungen für Kreis- und Schulumlage gegenüber, so dass lediglich ein Saldo von rd. 280.700,-- Euro bei der Gemeinde verbleibt.

Das außerordentliche Ergebnis von 629.169,26 Euro ist insbesondere durch den Verkauf der Schulgrundstücke im Ortsteil Zellhausen an den Kreis Offenbach entstanden. Für die insgesamt rund 18.000 Quadratmeter große Fläche wurde ein Kaufpreis von 566.000,-- Euro erzielt. Da bei der Ermittlung ein Quadratmeterpreis von 30,-- Euro zugrunde gelegt wurde, die Flächen aber aufgrund ihrer bisher zulässigen Nutzung deutlich geringer zu bewerten waren (Ackerfläche 6 Euro/qm), hat sich ein außerordentlicher Ertrag von rd. 500.000,-- Euro ergeben, der den Jahresabschluss für 2008 nun so positiv erscheinen lässt.

In diesem Zusammenhang stellt Bürgermeisterin Disser ausdrücklich fest, „dass nicht alle für den Verkauf vorgesehenen Grundstücke auch tatsächlich verkauft werden konnten."

Mangels Nachfrage konnte ein gegenüber dem Seniorenheim gelegenes Grundstück mit rd. 5.600 Quadratmetern und 2 Grundstücke in Zellhausen mit 1.400 bzw. 1.700 Quadratmetern nicht veräußert werden. Daraus ergeben sich Mindereinnahmen von rund 2.000.000 Euro.

Trotz der deutlichen Mindereinnahmen, wurde der in der Haushaltssatzung festgelegte Rahmen für Überziehungskredite von 2.000.000,-- Euro zu keinem Zeitpunkt des Jahres ausgeschöpft. Zum Jahresende ergab sich bei den Girokonten jedoch ein Minus von 195.488,52 Euro.

Der sogenannte Kassenkredit wurde im Jahr 2004, aufgrund der bevorstehenden Zahlungsunfähigkeit der Gemeinde Mainhausen, auf 4.000.000 € erhöht und konnte 2008 halbiert werden. „Stück für Stück konnten wir diesen Überziehungskredit absenken, was seitens der Gemeindeverwaltung ein großes Stück Arbeit bedeutete", bemerkt die Verwaltungschefin mit dem Hinweis, dass die Gemeindevertretung in der letzten Sitzung über ein deutliches Guthaben, von rund 500.000 Euro, auf den Girokonten der Gemeinde informiert werden konnte.