Entspannung bei der Betreuungssituation in Mainhausen
Das erste Quartal eines Jahres ist immer sehr besonders und spannend für den Fachbereich Jugend & Soziales, denn in dieser Zeit werden die Betreuungsplätze für das kommende Kindergartenjahr vergeben.
In den letzten Jahren war dies immer mit großen Bauchschmerzen verbunden: bei Eltern, da die Betreuungsplätze knapp waren, in Kitas und dem Fachbereich Jugend & Soziales, weil aufgrund der angespannten Lage, die Stimmung an einem Tiefpunkt angekommen war. Dies äußerte sich vor allem durch der Lage entsprechend aufgeheizten Telefonaten und Gesprächen zwischen den Eltern. Die Gespräche waren oft alles andere als angenehm und sehr belastend für alle Beteiligten.
Die Situation ist für alle schwer, vor allem für Eltern, die wissen, dass ihnen ein Platz mit dem versprochenen Rechtsanspruch auf Betreuung zusteht, dann aber feststellen müssen, dass die Realität meist nur wenig mit dem vorhandenen Anspruch zu tun hat. Die Gründe hierfür sind vielfältig und bestanden bisher fast ausnahmslos aus personellen Engpässen.
Der Frust und Ärger auf Seiten der Eltern ist daher mehr als verständlich.
Bei der Vergabe der Plätze sind immer viele Faktoren zu beachten, die auch gesetzlich festgelegt sind. Das älteste Kind wird immer zuerst aufgenommen. Aber keine Regel ohne Ausnahme und so kommt es auch hier immer wieder zu einen „Aber“, dass diese eigentlich klare Regel wieder außer Kraft setzt. Und das ist für Eltern nur schwer nachvollziehbar und führt zu großem Unmut und Unverständnis, vor allem, wenn man auf einen Betreuungsplatz angewiesen ist.
Neben dem Alter des aufzunehmenden Kindes sind folgende Faktoren bei der Vergabe zu beachten: Gibt es Kinder, die bereits in der Kindertagespflege oder einer Kinderkrippe in Betreuung und für die weiterführende Betreuung angemeldet sind? Gibt es Kinder, die einen erhöhten pädagogischen Förderbedarf haben? Sind es Kinder von alleinerziehenden Elternteilen? usw.
In solchen Fällen kommt es dann vor, dass plötzlich ein jüngeres Kind vor einem älteren Kind einen Platz erhält. Das ist richtig und auch der einzig richtige Weg, führt aber auch zu Unverständnis bei Eltern, die schon länger auf einen Betreuungsplatz warten.
Weiterhin gibt es im Gemeindegebiet auch Kitas von kirchlichen und freien Trägern, die eigene Aufnahmekriterien haben und nicht an die Regelungen der Kommune gebunden sind. Der Rechtsanspruch auf Betreuung ist hierbei allein durch die kommunalen Kitas zu erfüllen.
In diesem Jahr wurde die Vergabe der Plätze ebenfalls mit Spannung erwartet und hat bereits Ende Februar gemeinsam mit allen Tagesbetreuungseinrichtungen stattgefunden. Zum ersten Mal seit einigen Jahren ist die Gemeinde Mainhausen in der glücklichen Lage nahezu allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können.
Die neue Kindertageseinrichtung „Kinderinsel“ im Mainfächer im Ortsteil Mainflingen wird voraussichtlich zum Herbst dieses Jahres fertiggestellt und bezugsbereit sein.
Erfreulicherweise ist auch die Bilanz der Personalgewinnung und -entwicklung positiv und es konnten fast alle Stellen für die neue Kita besetzt werden. Dies nicht zuletzt durch enorme Anstrengungen durch die Kolleginnen im Fachbereich und des Personalamtes.
Bürgermeister Frank Simon: „Dennoch stellt uns auch dieses Jahr vor eine ganze Menge Herausforderungen. Sobald die Kita „Kinderinsel“ bezugsfertig ist, ziehen alle Kinder und fast das ganze Personal der Kita „Pusteblume“ (Kilianushaus am Main) in die neuen Räumlichkeiten. Die Kita „Pusteblume“ bleibt weiterhin bestehen und wird mit neuem Personal besetzt. All dies will und muss organisiert sein, damit ein reibungsloser Übergang gewährleistet ist.“
Für den Weiterbetrieb der Kita „Pusteblume“ läuft aktuell die Personalsuche. „Die Plätze für die Kita „Pusteblume“ werden zum Sommer hin ebenfalls vergeben. Die Aufnahme der Kinder geschieht nach und nach und je nach Personalbestand“, so Frank Simon weiter.
Betreuungsplätze sind dann in Mainhausen für eine nahezu 100%-ige Platzabdeckung vorhanden. Dies sowohl baulich, aber vor allem auch mit einer entsprechenden personellen Ausstattung.
Die Plätze wurden im ersten Quartal satzungsgemäß vergeben. Dennoch muss in diesem Jahr von einer besonderen Situation bei der Vergabe der Plätze gesprochen werden. Hierfür waren viele Punkte zu beachten. Zu welchem exakten Termin eröffnet die neue Kita „Kinderinsel“ im Mainfächer, wie kann bei der Belegung ein pädagogisch wichtiger und gesunder Altersmix in den einzelnen Gruppen gewährleistet werden und viele weitere Themen mussten bei der Platzvergabe bedacht werden.
Hier möchte der Fachbereich alle Eltern bitten, den Prozess der Vergabe final abzuwarten.
Etwa Anfang April werden alle Rückmeldungen erwartet, gesichtet und ausgewertet, so dass es im Anschluss erfahrungsgemäß zu weiteren Platzzusagen kommt. Weiterhin gibt es eine Nachrückerliste, sowie eine Liste mit Wechselwünschen zwischen den Ortsteilen.
„Durch die begrenzte Anzahl der Plätze in den vergangenen Jahren, haben wir noch Kinder aus Mainflingen im Ortsteil Zellhausen betreut und umgekehrt. Dies möchten wir dann, in Absprache mit den betreffenden Eltern, glattziehen, so dass jedes Kind in dem Ortsteil betreut ist, in dem es dann auch in aller Regel in die Schule gehen wird“, heißt es auf dem Fachbereich. Und weiter: „Wir wissen, dass Eltern frühzeitig wissen möchten, wie es weiter geht. Dennoch möchten wir um Geduld bitten, wir kommen auf die Eltern zeitnah zu.“
Und noch eine Bitte aus dem Rathaus: „Eltern sollen bitte ihre zugesagten Plätze nicht einfach in den sozialen Medien oder auf kurzem Wege untereinander zum Tausch anbieten. Das bringt im Ablauf vieles durcheinander und führt im Zweifel zu unnötigem Ärger, den wir sehr gerne vermeiden möchten. Denn auch hierbei ist satzungsgemäß zu verfahren. Wir bitten an dieser Stelle um Ihr Verständnis.“
Den Baufortschritt der Kita „Kinderinsel“ im Wohngebiet Mainfächer ist für alle ersichtlich und Stück für Stück nähert sich der Bau einem Ende zu. Insgesamt werden in der neuen Einrichtung 99 Kinder in zwei Krippengruppen und drei Kitagruppen betreut werden können. Durch die eingangs genannte positive Personalentwicklung können tatsächlich auch alle Gruppen eröffnet werden. Nach dem Umzug der Kinder aus der Kita „Pusteblume“ in die neue Einrichtung, werden neue Kinder dann nach und nach aufgenommen. Hier kommt auch eine Eingewöhnungszeit hinzu, welche die Eltern miteinrechnen müssen. Die Dauer der Eingewöhnung ist abhängig vom Kind und kann auch mal vier Wochen in Anspruch nehmen.
Parallel läuft aktuell die Beantragung der Betriebserlaubnis, so dass auch diese rechtzeitig zur Eröffnung vorliegt und dem Bezug nichts mehr im Wege steht.
„An dieser Stelle möchten wir darauf hinweisen, dass es für die Eltern der neuen Kita „Kinderinsel“ im Mainfächer einen Informationsabend geben wird. Die Einladung erhalten die betreffenden Eltern in den nächsten Tagen per Post. Insgesamt sind wir sehr über die gute Entwicklung und die damit verbundene Kehrtwende in diesem Bereich erfreut und blicken gemeinsam positiv in die Zukunft“, so der Rathauschef Frank Simon abschließend.