Demografischer Wandel: „Richtiger Ansatz“ bescheinigt
Vergleichende Prüfung des Hessischen Rechnungshofs Thema
Der Schlussbericht zur 136. Vergleichenden Prüfung „Demografischer Wandel", der sich auch mit der Situation in Mainhausen befasst, umfasst achtundsiebzig Seiten und ist damit ein sehr ausführlicher und detaillierter Bericht. Dabei wurde die Bevölkerungsentwicklung von neunundzwanzig hessischen Kommunen prognostiziert und Möglichkeiten im sozialen und kulturellen Bereich, aber auch bei der Wohnbebauung und der technischen Infrastruktur, geprüft.
„Schon im Jahr 2006 erschien der Demografiebericht der Bertelsmannstiftung und zeigte seinerzeit eine ähnliche Bevölkerungsentwicklung auf", stellt Bürgermeisterin Ruth Disser fest, die sich bereits mit dem ersten Demografiebericht sehr ausführlich auseinandersetzte.
Im Großen und Ganzen wird der Gemeinde Mainhausen eine relativ gute Bevölkerungsentwicklung vorausgesagt. Nach den vorgestellten Zahlen sinkt die Einwohnerzahl in Mainhausen bis 2050 um 5,9 %. Besser gestaltet sich diese Entwicklung lediglich in Kronberg (-5,6 %) und beängstigend klingt es für die Gemeinde Weißendorn
(-51,7 %). „Viel wichtiger ist in diesem Zusammenhang allerdings die Veränderung in der Altersstruktur", erklärt die Verwaltungschefin in Übereinstimmung mit dem Bericht, „nach den vorliegenden Zahlen verschlechtert sich die Altersstruktur in Mainhausen ab 2030, im Vergleich zum hessischen Landesdurchschnitt zum gleichen Zeitpunkt." Ab 2040 liegt der Anteil der Senioren 1 % über dem Landesdurchschnitt.
Neben den Prognosen enthält der Bericht den Ist-Stand und stellt Handlungsbedarfe für die Zukunft fest. Am Ende wird der Gemeinde Mainhausen bescheinigt, dass die bereits eingeleiteten Maßnahmen „richtige Ansätze" sind. Besonders hervorgehoben werden die bisher eingeleiteten Maßnahmen zur Barrierefreiheit und der darauf beruhende Beschluss der Gemeindevertretung. Dieser Beschluss legt fest, dass bei Straßenbaumaßnahmen die Barrierefreiheit berücksichtigt werden muss. „Ein Beschluss der mit aller Konsequenz umgesetzt wird." In weiten Teilen hebt der Bericht hervor, dass seitens der Gemeinde Mainhausen die möglichen Projekte vor allem bei der Seniorenarbeit aufgegriffen wurden. Hier wird auf die Zusammenarbeit der Gemeinde mit den örtlichen Pflegediensten, der Caritas-Seniorenberatung und dem örtlichen Pflegeheim ebenso hervorgehoben, wie die Informationsveranstaltungen für pflegende Angehörige.
„Trotzdem vieles bereits getan wird, stellt der Bericht fest, dass die Gemeinde bei der Wahrnehmung des Demografischen Wandels und seiner Folgen noch am Anfang steht, " so Ruth Disser, „es gibt also noch viel zu tun. Zwanzig Jahre sind schnell um."
Mit mahnendem Zeigefinger sagt der Bericht am Schluss: Mainhausen hat die Möglichkeit zu gestalten, soll aber nicht der Illusion anheimfallen, den demografischen Wandel umkehren zu können.
Die Gemeindevertretung befasst sich nunmehr mit dem umfangreichen Bericht, der den Fraktionen seit dem Sommer vorliegt.