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Clouths Amtszeit zu Ende gegangen

Kirsten Schoder-Steinmüller neue IHK-Präsidentin

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Offenbach am Main hat erstmals in ihrer 196-jährigen Geschichte eine Präsidentin. Kirsten Schoder-Steinmüller, geschäftsführende Gesellschafterin der Schoder GmbH in Langen, wurde am 14. September 2017 von der IHK-Vollversammlung einstimmig als erste Frau an die Spitze der IHK gewählt.

Der bisherige Amtsinhaber Alfred Clouth konnte nach zwei Amtszeiten satzungsgemäß nicht wieder antreten. In einer kurzen Ansprache dankte Wolf Mang, Erster IHK-Vizepräsident, dem scheidenden Präsidenten: „Alfred Clouth hat sich in seiner zehnjährigen Amtszeit erfolgreich für die wirtschaftlichen Belange der Unternehmen in der Region Offenbach eingesetzt. Besonders sein Engagement für die Berufsausbildung und der Einsatz für den Standort zeichneten ihn aus. In Zeiten, als es weniger Lehrstellen als Bewerber gab, kämpfte er um jeden zusätzlichen Ausbildungsplatz. In den letzten Jahren setzte er sich für die Integration von Flüchtlingen durch Berufsausbildung ein. Mit dem Masterplan für die Stadt Offenbach und dem Wirtschaftsförderungskonzept für den Kreis brachte er den Rahmen für eine starken Standort Region Offenbach auf den Weg.“

Alfred Clouth (r.) gratuliert seiner Nachfolgerin Kirsten Schoder-Steinmüller (l.) zur Wahl und überreicht ihr die Sitzungsglocke. Foto: Linke/IHK

Die Präsidentin dankte für das Vertrauen der Vollversammlung und umriss die wichtigsten Eckpunkte ihres Programms: „Es gilt, die erfolgreiche Arbeit von Alfred Clouth fortzuführen.“ Dazu gehöre, das Image der beruflichen Bildung in der Gesellschaft wieder zu verbessern und Unternehmen bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen. Auch die strategischen Projekte Masterplan und Wirtschaftsförderungskonzept würden fortgeführt. Infrastruktur sei wichtig. Eine effiziente Mobilität im Ballungsraum müsse daher gefördert und Infrastruktur saniert und ausgebaut werden. Ebenso sei es Ziel, dafür Sorge zu tragen, dass das Breitbandnetz in Stadt und Kreis flächendeckend auch in Gewerbegebieten ausgebaut wird.

„Die IHK steht für eine Solidargemeinschaft der Unternehmen in der Region Offenbach. Sie wirkt integrierend in einer Zeit, in der Einzelinteressen in den Vordergrund rücken. Die IHK Offenbach am Main ist transparent, offen für alle Unternehmen und handelt unternehmensnah. So soll es bleiben“, erklärte Schoder-Steinmüller.

Kirsten Schoder-Steinmüller ist Mutter von drei erwachsenen Töchtern und alleinige geschäftsführende Gesellschafterin der Schoder GmbH, Langen. Die Schoder GmbH ist ein Industriebetrieb in der Metallfertigung mit 80 Beschäftigten, der auch ausbildet. Schwerpunkte liegen in der Industriegravur, CNC-Fräs- und Erodiertechnik, Sieb-/Digitaldruck, Blechbearbeitung und in der Lasertechnik. Das Unternehmen exportiert unter anderem in die USA und nach Osteuropa.

Schoder-Steinmüller studierte an der Fachhochschule in Würzburg Betriebswirtschaftslehre und erwarb dort 1984 den Abschluss als Diplom-Betriebswirtin. Von 1984 bis heute ist sie in verschiedenen Funktionen für das Unternehmen tätig. Zunächst in den Bereichen Personal, Vertrieb und Controlling. Seit 2003 obliegt ihr die Gesamtverantwortung inklusive Produktion.

Seit 2004 ist sie Mitglied der Vollversammlung der IHK Offenbach am Main und seit 2009 IHK-Vizepräsidentin. 2014 wurde sie Vorsitzende des IHK-Expertenrates Internationale Märkte. Von 2005 bis 2014 war sie Vorsitzende des Vorgängergremiums IHK-Ausschuss International.
Seit 2005 ist sie Mitglied im DIHK-Außenwirtschaftsausschuss und seit 2016 Mitglied des DIHK Board International.
Von 2004 bis 2014 war sie Mitglied im Forum Mittelstand und von 2004 bis 2009 Mitglied im IHK-Ausschuss Standortpolitik.
Seit 2002 ist Schoder-Steinmüller ehrenamtliche Finanzrichterin am Hessischen Finanzgerichtshof in Kassel und seit 2000 ehrenamtliche Handelsrichterin am Landgericht Offenbach.
Von 1988 bis 1989 war sie Präsidentin der Wirtschaftsjunioren Offenbach e. V.
Seit 2013 ist sie Mitglied im Aufsichtsrat der Baugenossenschaft Langen e.G.