Pressemeldungen

Biblischer Gewerbeneujahrsempfang

Geschichtliche Grundlagen der Wirtschaftsethik


Zum 11. Gewerbeneujahrsempfang im Alten Rathaus von Zellhausen konnte der Vereinsvorsitzende Peter Dievernich neben dem Vorsitzenden der Gemeindevertretung Mainhausen nahezu einhundert Gäste begrüßen. Unter den Gästen waren Mitglieder des Kreistages, der Wirtschaftsförderung des Kreises Offenbach, der politischen Gremien. Verbandsvertreter Hauptgeschäftsführer Markus Weinbrenner der IHK Offenbach sowie die Vertreter der regionalen Wirtschaft. Nach dem Segenwunsch der Mainhäuser Sternsinger und musikalischem Auftakt durch Tristan Schulz lobte Bürgermeisterin Ruth Disser in ihrem 10ten Grußwort die gute Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk. Sie stellte das Wirtschaftsförderungskonzept des Kreises dar, welches im Hinblick auf des neue Gewerbegebiet im Ostring, für Mainhausen von Nutzen, sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Kommunen im Kreis Offenbach stärkt. Nicht unerheblich für die Entwicklung Mainhausen ist auch das auf dem ehemaligen manroland-Gelände entstehende Wohngebiet.

In Verbindung mit dem Festvortrag ging Dievernich auf die Ereignisse der letzten Wochen ein, und stellte die ökonomische Krise heraus, die uns zwingt, unsere Handlungsweisen neu zu überdenken. Wirtschaftsethische Fragestellungen sind bei unseren wirtschaftlich-gesellschaftlichen Weiterentwicklung stärker zu berücksichtigen. Wirtschaftlicher Fortschritt, egal, durch politische Rahmenbedingungen oder technische Entwicklung, gelingt uns nur, wenn Menschlichkeit und Vertrauen, sowie Zivilcourgage, im Gleichgewicht stehen.

Der Referent, Abraham de Wolf, Rechtsanwalt und Vorsitzender eines Vereins zur jüdischen Wirtschafts- und Sozialethik in Frankfurt hielt in freier Rede mit einer Vielzahl von anschaulichen Beispielen einen Vortrag über die Grundlagen der jüdischen Wirtschafts- und Sozialethik. Dabei betonte er, wie wichtig es ist, das Wirtschaftliche mit dem Sozialen zu verbinden, denn die sozialen Leistungen gibt es nicht ohne die Wirtschaft und eine Wirtschaft ohne das Soziale wolle das Judentum nicht. De Wolf erläuterte wie auf der Grundlage der Bibel sich die jüdische Wirtschafts- und Sozialethik schon im römischen Reich sich weiterentwickelte. Das jüdische Recht erschöpft sich also nicht in der Bibel sondern hat sich weiterentwickelt, bis heute. So gilt etwa das biblische Zinsverbot nur gegenüber den Armen und ist nicht absolut. Schon in der Antike sollten Geschäftsleute  durchaus Zinsen an den Geldgeber zahlen, damit Kredite gegeben wurden und die Wirtschaft wachsen konnte. Besonders relevant für heute ist die Diskussion unter den Rabbinern seit der Antike über das Problem der Risikoverteilung bei Verträgen. Das jüdische Recht versucht das Risiko fair zu verteilen und das ist bei jedem Vertragsabschluss auch heute die ethische Herausforderung.

{images2}Der langanhaltende Beifall zeugt davon, dass der Vortrag angekommen ist und beim anschließenden Büffet kam es zu einem regen Gedankenaustausch mit dem Referenten und anwesenden Gästen.

Anlässlich der Veranstaltung wurde der DLRG Mainhausen - Mainflingen für das Projekt „Handicap-Tauchen“ eine Spende überreicht um das Projekt weiter zu fördern, was insbesondere behinderten Menschen zugute kommt. Es ist bereits das fünfte Mal das der Gewerbeverein Mainhausen diese Spende für soziales Engagement übergibt.

Am Ende der Veranstaltung forderte Tristan Schulz mit seinen  musikalischen Potpourri nochmals die Ovationen des Publikum heraus. Vom Vereinsmitglied „Restaurant Königsee“  gereichten Büffet erfolgten Gesprächen stimmten die Teilnehmer auf gutes und erfolgreiches Jahr ein.