Badeseen und Campingplatz sind Aushängeschild
Erhalt der guten Wassenqualität ein besonderes Anliegen
Auf dem Bild sind (v.l.n.r.):
Bürgermeisterin Ruth Disser, Michael Häckl, Christian Schuller und Jörg Nachtigall
Nachdem der Badesee in Mainflingen im Jahr 2006 erstmals wegen Blaualgen gesperrt werden musste, wurden hier umfangreiche Untersuchungen vorgenommen, die dann in eine intensive Wasserbehandlung mit einem Aluminiumpräparat und dem Abfischen von Graskarpfen mündete. „Seither hat sich die Qualität des Wassers im Mainflinger See stetig verbessert und weist heute keine Problemstellung mehr auf“, stellt Bürgermeisterin Ruth Disser fest und weist daraufhin, dass diese Seesperrung auch zu einer stärkeren Sensibilisierung der Verantwortlichen führte. So folgte im Jahr 2009 eine umfassende Wasseruntersuchung am Zellhäuser Königssee. Mit dem Gutachten wurde angeraten, die vorhandene Zirkulationsanlage abzuschalten. Dieser Anregung folgte der Eigenbetrieb versuchsweise in diesem Jahr.
„Mit dem Abschalten einher gingen weitere Messungen und Untersuchungen des beauftragten Gutachters, Christian Schuller“, so der Vorsitzende der Betriebskommission und Erster Beigeordneter, Hans-Joachim Funkert. Zeitgleich fand im Jahr 2013 eine intensive Prüfung durch das Hessische Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG), unter der Leitung von Michael Häckl, statt.
Die beiden Fachleute bescheinigten dem Königsee, unabhängig voneinander, eine hervorragende Wasserqualität. „Der See war im Jahr 2013 klarer, als in den Vorjahren, was auch den Badegästen aufgefallen ist. In Teilen konnte eine Sichttiefe von 9,10 m festgestellt werden. Damit bestätigt sich, je klarer ein See ist, umso besser die Qualität“, erklärt Hans-Joachim Funkert, der den Königsee in der Badesaison täglich nutzt.
„Der Sauerstoffgehalt war während dem Untersuchungszeitraum in Wassertiefen bis 5 m stets von 100 bis 170 Prozent vorhanden“, führte Gutachter Christian Schuller aus und ergänzt, „in den für den Königsee typischen mittleren Wassertiefen bis 6,5 m war Sauerstoff immer bis zum Seegrund von mehr als 100 Prozent nachweisbar.“ Lediglich in Wassertiefen von mehr als 8 m kam es zwischen April und August zu einem kompletten Sauerstoffverlust. Hiervon betroffen sind nur 25 % der Seefläche, denn nur in kleinen Teilbereichen erreicht der Königsee eine Tiefe von mehr als 8 m.
Diese Aussage bestätigte Michael Häckl, der Vertreter des HLUG, und führt aus, „der Königsee konnte nach Abschalten der Zirkulationsanlage eine stabile Temperaturschichtung innerhalb des Sees aufbauen. Heute besteht hier eine natürliche Temperaturschichtung und somit handelt es sich um einen vollkommen natürlichen See.“
Die beiden Fachleute befürworteten, dass die Zirkulationsanlage nicht eingeschaltet wird, da sich die Wasserqualität nochmals verbessert hat.
In seinem Fazit rät Christian Schuller, den See auch in den kommenden Jahren weiter zu beobachten, um hinsichtlich potentieller mittel- und langfristiger Effekte der Abschaltung auf der sicheren Seite zu sein.
„Wir werden beide Mainhäuser Seen weiter beobachten und regelmäßige Messungen durchführen lassen“, erklären die Bürgermeisterin und der Erste Beigeordnete einmütig, „weil uns die Badeseen und Wasserqualität wichtig sind. Die Zirkulationsanlage allerdings bleibt vorläufig aus.“