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35. Todestag von Lehrerin Sophie Kertsch

Am 15. Mai diesen Jahres jährt sich der Todestag von Sophie Kertsch zum 35. Mal. Ihr Leben widmete sie dem Beruf der Lehrerin und der Sozialfürsorge. Sie  überstand zwei Kriege, mit allen Höhen und Tiefen des menschlichen Schicksals.

Am 15. September 1889 wurde sie in Deutsch-Brodek-Wachtel, Sudetenland geboren. Als nur 8jährige verlor sie die geliebte Mutter. Fortwährend wurde die Familie von der Großmutter versorgt. Schon in frühster Kindheit musste sie mithelfen und erlernte im Textilgeschäft des Vaters das Überfärben von Kleidern und Trachtentüchern. 1911 bestand sie die Lehrbefähigungsprüfung an der staatlichen Lehrerbildungsanstalt in Olmütz und wurde mit nur 7 Stunden in der Woche an der Schule in Olmütz angestellt. Im Jahr 1912 heiratete sie den Landwirt Karl Kertsch. Nach nur drei Jahren Ehe fiel ihr Mann im ersten Weltkrieg. Nach diesem schweren Schicksalsschlag verlor sie auch noch ihr Kind. Durch diese Verluste geprägt nahm sie den Vorschlag der Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge, eine Ausbildung als Fürsorgerin zu machen, an. Diesen Beruf übte sie fast 20 Jahre nebenberuflich aus.

1946 begann die Aussiedlung. Vom  Aussiedlungslager Lesan-Rosnice über den Gutshof Bartak im Kreis Beleschau übersiedelte sie mit Hilfe ihrer Familie 1949 nach Stuttgart. Nach einer Woche kam der Bürgermeister zu ihr und bat sie, den Unterricht in Handarbeiten zu übernehmen. Im Jahr 1955 zogen sie dann nach Hessen um, wo sie eine Bleibe bei ihrem Halbbruder L. Grulich in Mainflingen fand.

Durch ihre jahrzehnte lange Verbundenheit mit der Schule und der Jugend drängte es sie etwas für diese zu tun. So beschloss sie im Jahre 1968 eine Stiftung für die Grundschule Mainflingen und die neuerrichtete Mittelpunktschule in Klein-Welzheim zu gründen.  „Ich habe Freude an Schülern“. Sie unterstützte den Bau eines zweiten Kindergartens in Mainflingen, der sehr nötig war.

Sophie Kertsch blickte auf ein arbeitsreiches, mühevolles und erfolgreiches Leben zurück.