Vereinsnachrichten

„Nix Amore am Lago Maggiore“ war ein komödiantischer Doppelerfolg

Die SVM-Theatergruppe präsentierte erneut ein OpenAir-Stück am Mainflinger Anglersee

Zum zweiten Mal nach 2018 führte die Theatergruppe der Sängervereinigung Mainflingen (SVM) ein sommerliches Lustspiel in drei Akten auf der OpenAir-Bühne am Mainflinger Anglersee vor gut besuchten Rängen auf. 

SVM_Theater_2024

Theater-Ensemble der SVM

Die Gruppe um ihren langjährigen, erfahrenen Chef-Regisseur Günther Knies und der Regieassistenz von Horst Knies, hatte erneut Wetterglück. Der Vorhang, der italienisch fein dekorierten Freiluft-Bühne wackelte, lediglich am ersten Abend etwas windbedingt, hielt aber. Es blieb trocken und sonnig bis zur kühlenden Dunkelheit an beiden Tagen. Für den Bühnenbau hatte SVM-Vorstandsvorsitzender Gunter Knecht verantwortlich gezeichnet, der auch die Gäste und Ehrengäste begrüßte.

Das Lustspiel „Nix amore am Lago Maggiore“ stammt aus der Feder eines Meisterautors dieser Sparte, Bernd Gombold. Jedem der Mitwirkenden war die Freude deutlich anzumerken, die jeweilige Rolle mit viel eingebrachtem Herzblut und Engagement mit Leben zu erfüllen. Mimik, Kostümwechsel, gekonnte Darstellung, italienischer Zungenschlag und detaillierte Requisiten ergaben ein, das Publikum begeisterndes Gesamtbild. Jutta Schade und Rosi Henkel waren als aufmerksame Souffleusen tätig, brauchten aber nicht allzu oft einzugreifen.

Zum Inhalt: Bärbel und Hilde (Anja Feldner und Kerstin Gast) wollen in ihrem Sommerurlaub so richtig „einen draufmachen…“. Dafür haben sie sich das kleine Familienhotel „Amore mio“ am Lago Maggiore auserkoren, wo Ausgangspunkt ihrer Eskapaden sein soll. Das Hotel wird von der geschäftstüchtigen Einheimischen, Teresa (Elisabeth Wingender), und ihrem gutaussehenden Sohn Angelo (David Knies) betrieben. Dieser ist sich der Wirkung auf die Damenwelt wohl bewusst, besonders, wenn er mit italienischem Akzent spricht. Er findet aber immer Mittel und Wege, der Arbeit aus dem Weg zu gehen, zum Leidwesen seiner impulsiven Mama. Der Urlaub von Bärbel und Hilde verläuft mit urkomischen Verwicklungen anders als geplant, als sie merken, dass Hilde im Zug ihren Koffer vertauscht hat. Weitere Hotelgäste, Renate und Hans-Jochen (Elke May und Christoph Gast), bringen reichlich Farbe in die Aufführung. Letzterer, Sachbearbeiter Hundesteuer der Gemeinde, leidet heftig unter dem zornigen Regiment seiner Frau, die eine Ameisenphobie hat. Für viel Gelächter im Publikum sorgen auch die „Einfälle“ von Oskar (Hans-Jürgen Bass), dem mitgebrachten Vater von Hans-Jochen. Er verursacht, wie alle anderen Mitspieler auch, immer wieder spontanen heftigen Szenenapplaus.

Der Inhalt des vertauschten Koffers gehört dem skrupellosen Drogendealer Ritchi (Daniel Mäder), der begleitet von seiner naiv-hübschen Freundin Chantal (Laura May) sich im Familienhotel, die im Koffer verlorene „heiße Ware“ mit Gewalt wiederholen will. Polizist und Drogenfahnder Thomas (Harald Wiegand) verhaftet nicht nur am Ende des zweiten Akts fälschlich den unschuldigen Teil der Hotelgäste. Es gelingt ihm auch im letzten Akt nur mit Hilfe des wieder erstarkten Ex-Sportlers Hans-Jochen, den wahren Drogendealer Ritchi und dessen nun mitgefangene Freundin Chantal dingfest und unschädlich zu machen. Die Ruhe im Familienhotel kann wieder einkehren, einige der Gäste bleiben, Hans Jochen hat sein Selbstvertrauen gegenüber Renate zurück, und Bärbel und Hilde suchen, wie Oskar dort, nach neuem Liebesglück…  Zwei niveau- und effektvolle Aufführungen mit großer Resonanz und Begeisterung in Lachstürmen, welche die vielen Besucher mehr als zufrieden nach Hause gehen ließ. Die SVM-Theatertradition lebt.

Foto: SVM