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Großer Erfolg für Reine Männersache Zellhausen und Chorleiter Roman Zöller beim Festival in Wales

Mit einem hervorragenden Ergebnis und zahlreichen tollen Eindrücken kehrten die Sänger der Reinen Männersache Zellhausen am Sonntagabend aus dem sehr sonnigen und heißen Llangollen in Wales zurück. Das International Musical Eisteddfod ist ein Musikfestival, das bereits seit 1947 jedes Jahr in der Kleinstadt Llangollen, Nordwales, stattfindet. Sänger und Tänzer aus aller Welt sind eingeladen, an über 20 Wettbewerben teilzunehmen, denen jeden Abend Konzerte namhafter Künstler folgen. Über fünftausend Sänger, Tänzer und Instrumentalisten aus rund 50 Ländern treten an den sechs Veranstaltungstagen vor mehr als 50.000 Zuschauern auf. Berühmte Künstler in Llangollen waren u.a. Luciano Pavarotti, Montserrat Caballe, José Carreras oder in diesem Jahr Van Morrison.

Schoofplicker

 

Die Zellhäuser Schoofplicker (Zapfenpflücker) Nicolas Reuter, Gerald Reichenbach, Nils Wolf und Jakob Herr in voller Montur, kurz vor dem Einzug der Nationen beim "International Celebration Concert".

Am frühen Donnerstagmorgen flogen die 42 Sänger, ihr Chorleiter Roman Zöller, sowie eine vierzehnköpfige Unterstützergruppe von Frankfurt nach Manchester. Bereits kurz nach der Ankunft in Llangollen hatte die Reisegruppe Gelegenheit, das weitläufige Festivalgelände zu erkunden und die überaus herzlichen und gastfreundlichen walisischen Helfer-Teams bei leckeren Sandwiches und kühlen Getränken kennenzulernen. Bei einem kurzen Gesangsauftritt auf einer der zahlreichen offenen Bühnen, konnten auch die Festivalbesucher den Männerchor aus Germany erstmals auf der Bühne erleben. Noch am gleichen Abend hatte der Chor die Ehre, beim "International Celebration Concert" im großen Festivalpavillon zu singen und am farbenfrohen "Einzug der Nationen" teilzunehmen.

Die Chöre sind dabei aufgefordert, in landestypischen Trachten aufzutreten und mit Fahnen und Wimpeln ihre Länder und Heimatregionen zu repräsentieren. Als original Zellhäuser "Zapfenpflücker" zogen daher vier Sänger, in einer für Zellhausen wahrlich authentischen Montur, und mit einer großen Zellhäuser Fahne durch die Halle und auf die Bühne. Gerald Reichenbach, Nicolas Reuter, Jakob Herr und Nils Wolf vertraten ehrenvoll die Zellhäuser Farben und ernteten allseits großen Beifall für ihren originellen Auftritt.

Der darauffolgende Freitag verlief insgesamt sehr entspannt und die Gruppe nutzte die Möglichkeit, das schmucke Städtchen Langollen und seine reizvolle Umgebung ausgiebig kennenzulernen. Das − beinahe schon zu heiße − Wetter bot perfekte Bedingungen für Bummel und Sightseeing. Highlight des Tages war die große Parade der Festivalteilnehmer durch die idyllisch gelegenen Kleinstadt am River Dee in Nordwales. Der farbenprächtige Zug der Chöre und Ensembles durch die von zahlreichen Besuchern gesäumten Straßen begeisterte Teilnehmer und Besucher gleichermaßen und die herzlichen Begegnungen und das riesige Publikums- und Medieninteresse werden den Sängern und Begleiterinnen der Reinen Männersache noch lange in bester Erinnerung bleiben.

Ganz im Zeichen der Wettbewerbsauftritte stand dann der Samstag. Nach einem lockeren Aufwärmtraining am Hotel, machten sich die Sänger und Chorleiter Roman Zöller erneut auf zum ca. 25 km entfernten Festivalgelände, um sich in einer letzten Probe auf den Auftritt der "Offenen Kategorie für Chöre" vorzubereiten. Wie der Name schon vermuten lässt, waren in dieser Kategorie die weitaus meisten Chorgruppen aller Wettbewerbe vertreten. Vier Chöre aus Kanada und den USA, jeweils ein Chor aus Indien, Singapur, Polen, Estland, Slowenien und Südafrika, sowie sechs Chöre aus England und Wales, präsentierten eine große Bandbreite musikalischer Stile und Bühnendarbietungen. Gemäß den Wettbewerbsbedingungen musste sich jede Gruppe auf ein bestimmtes Genre für den zwölfminütigen Auftritt festlegen.

Die Verantwortlichen der Reinen Männersache hatten sich für ein Gospel- und Spiritual-Programm entschieden und brachten folgende Stücke zum Vortrag: Did'nt My Lord Deliver Daniel, Elijah Rock, There Is A Balm In Gilead (Solist Klaus Rachor) und My Soul's Been anchored In The Lord (Solist Ralf Emge). Um die Wirkung der eindrucksvollen Chorstücke noch zu verstärken, hatte der Chor außerdem eine effektvolle Choreografie einstudiert, die vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Die Tanzschritte und Gesten hatte sich Susanne Zilch ausgedacht und in professioneller Weise mit den Sängern einstudiert. Auch wenn die Tanz-Performance für die meisten Chormitglieder absolutes Neuland war, hat sich die Arbeit absolut gelohnt und der Chor konnte auf der eindrucksvollen Festivalbühne einen ausgesprochen überzeugenden Vortrag präsentieren. Die Übertragung auf große Videowände und eine perfekte Lichtinszenierung verstärkten noch die optische Wirkung des Chores aus Germany, der mit seinem Markenzeichen, den orangenen Hosenträgern, einen hohen Wiedererkennungswert bei den Besuchern erzeugte. Zwar konnte der Chor keinen der vorderen Plätze erreichen, aber selbst die Platzierung im Mittelfeld dieses großen und äußerst abwechslungsreichen Teilnehmerfeldes kann als Erfolg gewertet werden, hatte sich der Chor doch hervorragend präsentiert und viel Anerkennung dafür geerntet. Den verdienten Sieg in der offenen Chorkategorie trug am Ende der über hundertköpfige University Choir Stellenbosch aus Südafrika davon.

Zwei Stunden später wurde es dann erneut ernst für die Sänger und Chorleiter Roman Zöller. In der Kategorie der Männerchöre waren insgesamt acht Chöre aus den USA, England, Wales und ein weiterer Chor aus Deutschland vertreten. Mit den Stücken Herr Lehre Doch Mich von Rudolf Mauersberger, When I Consider von Vytautas Miskinis und Loch Lomond von Jonathan Quick (Solist Andreas Herr), wurde ein stilistisch ausgewogenes und dennoch abwechslungsreiches Programm präsentiert. Auch die Juroren waren von der Leistung des Chores und seines Dirigenten sehr angetan und vergaben 88 Punkte für den überzeugenden Vortrag, was am Ende den hervorragenden zweiten Platz für die Reine Männersache bedeutete. Diese Platzierung ist ein außerordentlicher Erfolg für Roman Zöller und den Chor und es versteht sich von selbst, dass im Anschluss an den anstrengenden Wettbewerb bei einem kühlen Bier gemeinsam mit den Sängern der anderen Chöre ausgiebig gefeiert wurde. Verdienter Sieger des Männerchor-Wettbewerbs wurde der Chor aus Froncysyllte/Wales mit seiner beherzten Chorleiterin Leigh Mason. Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Teilnehmer der Chorreise vier wunderbare Tage in Wales erlebt haben und dass trotz aller internationalen Spannungen und Brexit-Diskussionen die völkerverbindende Idee dieser weltweit wohl einzigartigen Veranstaltung dazu beträgt, die Menschen aller Kontinente und Kulturen friedlich zusammenzubringen.