Ein „neues“ Europa !
Anleger, Unternehmen, und Börsen haben sich an das sprunghafte Verhalten des amerikanischen Präsidenten längst gewöhnt, und verfolgen dessen Auftritte fasst unberührt. Selbst der Rückzug aus der Abschlusserklärung von Kanada hat keinen Einfluss auf die Weltwirtschaft gehabt. Ob die von Trump verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium Schutz- oder Strafzölle sind, hängt von der jeweiligen Betrachtungsweise ab, sind jedoch nicht relevant. Die Auswirkungen für die betroffenen Branchen werden gewisse Auswirkungen zeigen, sind jedoch weitgehend überschaubar. Die EU ihrerseits denkt bzw. erhebt Zölle auf Waren amerikanischen Ursprungs, wie z.B. Jeans, Motorräder, und Whisky, nach. Das ist aufgrund der Situation verständlich, aber längst nicht der Weisheit letzter Schluss, aber auch nicht die Lösung.
Derartige Maßnahmen könnten zu weiteren Reaktionen ( wie z.B. Zölle auf Autoimporte aus Europa/andere Länder wie China (Strafzölle ) sowie weitere unfaire Handelsandrohungen der amerikanischen Administration führen und sich dann zu einer ernsteren Eskalation entwickeln, zu einen wirklichen Handelskrieg. Diese Situation wünscht sich niemand. Auch würden Störungen in der Weltwirtschaft zu spüren sein.
Was bedeutet diese Entwicklung nun für Europa ?
Die EU ist stark genug um, aus dieser Situation ihre Konsequenzen zu ziehen und sich geändert neu aufzustellen. Das bedeutet aber auch, sich wieder stärker dem natürlichen Partner Westeuropa, nämlich der Russischen Föderation, zuzuwenden.
Gegenüber dem amerikanischen Präsidenten ist der russische Präsident ein Pragmatiker, der sich weniger bei seinen Entscheidungen von Emotionen leiten lässt. Hier müsste die EU über diverse eigene Schatten springen, eine Reihe Vorurteile zu hinterfragen, sowie das gesamte Verhältnis und Zusammenarbeit auf eine neue,geänderte Grundlagen stellen.
Die Russische Förderration stärker ins Boot zu ziehen, kann für die EU nur von Vorteil sein. In Erinnerung an den ehemaligen Außenminister Genscher „Ein Europa ohne Russland und ein Russland ohne Europa funktioniert nicht“. Rückblickend hat Russland seine wirtschaftlichen Absprachen und Zahlungen eingehalten.
Für den amerikanischen Präsidenten Trump kann es Anstoß zum Nachdenken sein, und zu einem anderen Handeln führen.
Der Gedanke eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes von Lissabon bis Wladiwostok wurde wiederholt in Ost und West von der Wirtschaft immer wieder ins Spiel gebracht. Noch Utopie ?
Die Geschichte der EU ist mehr als eine grenzenlose Reise mit einer einheitlichen Währung durch ein Europa. Die EU steht für ein gemeinsames soziales, gesellschaftliches, und auf Partnerschaft gegründetes Handeln, sichert Wohlstand und Entwicklung und steht für den Frieden ein.
Utopien könnten Wirklichkeit werden, die Geschichte hat das schon gezeigt. Die Zeit ist jetzt hierfür gekommen: Das neue Europa ist Zukunft.
Peter Dievernich