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Der Zeitsender DCF77 in Mainflingen

Verantwortlich für das Erzeugen und Senden des DCF77-Signals ist die Physikalisch Technische Bundesanstalt. DCF77 ist ein Zeitsignal und wird auf der Normalfrequenz 77,5 kHz als Zeitinformation in kodierter Form ausgestrahlt. Die Sendeleistung beträgt etwa 50 kW bei einer ausgestrahlten Leistung von etwa 30 kW mit einer Reichweite von ca. 2000 km im Umkreis um Mainflingen.

Warum gibt es DCF77?

Im Gesetz über die Zeitbestimmung (Zeitgesetz ZeitG) von 1978 ist festgesetzt, dass die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) zur Darstellung und Verbreitung der 'gesetzlichen Zeit' verpflichtet ist. Im DCF77 Signal ist die Zeitinformation der nächsten Minute kodiert. DCF77 ist ein über Langwelle ausgestrahltes Zeitsignal. Das DCF77 Signal ist die Definition der 'richtigen Zeit Deutschlands'.

Dieses ausgestrahlte Signal findet im alltäglichen Leben Verwendung. Funkarmbanduhren und Funkwecker empfangen und werten diese Signal zur Anzeige der 'richtigen' Zeit aus. Aber auch in der Datenverarbeitung findet dieses Signal immer mehr Aufmerksamkeit. Es gibt spezielle Funkuhren, die man an PCs anschliessen kann, damit diese über entsprechende Software auch mit der 'richtigen Zeit Deutschlands' versorgt werden können.

Die Weitergabe der gesetzlichen Zeit an die verschiedensten Nutzer in Industrie, Wirtschaft und Forschung erfolgt über Satelliten, den Langwellensender DCF77 und einen Telefondienst. Jeder Sender, dessen Reichweite über die Landesgrenzen reicht, muss ein solches Rufzeichen mit aussenden.

Wie und wo wird das DCF77 Signal erzeugt?

Das DCF77 Zeitsignal wird von der PTB mittels Atomuhren erzeugt. Viele nehmen an, dass das Signal in Braunschweig erzeugt und über Leitungen nach Mainflingen weitergeleitet wird, um von dort ausgestrahlt zu werden. Richtig ist aber, dass das DCF77 Signal in dem Sendegebäude in Mainflingen erzeugt und von dort ausgestrahlt wird. Über Telefonleitungen steht die PTB in Braunschweig mit den Steuereinheiten dieser Signalerzeuger in Mainflingen in Verbindung.

Woher stammt der Name DCF77?

Der Name DCF77 ist durch internationale Vereinbarungen entstanden. DCF77 setzt sich aus dem Buchstaben D für Deutschland, dem C als Kennzeichen eines Langwellensenders und dem F wegen der Nähe zu Frankfurt zusammen. Die 77 steht für die verwendete Sendefrequenz. Das Rufzeichen DCF77 wird dreimal stündlich, als Morsezeichen, während der Minuten 19, 39 und 59 gesendet.

Wieso Mainflingen?

Der DCF77 Sender steht in Mainflingen (50 01’ Nord, 09 00’ Ost), etwa 25 km südöstlich von Frankfurt/Main. Die Antennen sind hohe vertikale Rundstrahlungsantennen. Zwei von ihnen sind 200 Meter, die Dritte ist 150 Meter hoch (verfügt daher über eine höhere Dachkapazität).

Der DCF77 Sender steht deshalb in Mainflingen, weil im Sendegebäude ein gutes Erdungsnetz verlegt ist. Aber viel wichtiger ist die Lage des Sendegebäudes in der Mainebene. Der Grundwasserspiegel ist dort sehr hoch. Dadurch ist die Bodenleitfähigkeit heraufgesetzt. Dieses sind günstige Ausstrahlungsbedingungen für das Signal.

Zukunft des DCF77-Signals

Schon relativ einfache, kostengünstige Antennen können dieses Langwellensignal 'auffangen'. Die Ausbreitung des Signals auf Langwelle ist gut geeignet, da es auch in Gebäuden noch gut zu empfangen ist.

Die Nutzer des Signals, sowohl Hard-/Softwarehersteller, als auch die eigentlichen Anwender aus Industrie und Haushalt, vertrauen auf das Fortbestehen des Sendebetriebs.