Schulen sind Bildungsorte für Integration
Drei Flüchtlinge absolvierten Hauptschulabschluss
Es ist feststellbar, dass die euphorische Willkommenskultur für Flüchtlinge allmählich ihren Stellenwert verliert und mehr die sachliche Orientierung Vorrang hat. Dies hat damit zu tun, dass heute eine vielfältige Anzahl von Organisationen in sehr unterschiedlichen Arten, sich sachlich mit auf Flüchtlinge ausgerichtete Probleme beschäftigen und Erfolge nachweisen können. „Integrationsarbeit kann nur gelingen, wenn Flüchtlinge heute gezielt Deutschkenntnisse erwerben und fehlende schulische Grundkenntnisse nachgeholt werden können“, stellt Ruth Disser, Bürgermeisterin und Sprecherin des Sozialen Netzwerk Mainhausen, immer wieder fest. Für den Erwerb dieser Kenntnisse bedarf in es weiten Teilen eben auch das Engagement von Sozialen Netzwerken und Firmensponsoren.
Im Jahr 2015 wurde vom Sozialen Netzwerk Mainhausen versucht, einem 22jährigen Eritreer einen Schulplatz zu vermitteln. Dabei stellte sich heraus, dass ein Platz an einer Regelschule aufgrund des Alters nicht möglich ist und der junge Flüchtling damit nicht beschulbar ist. Begründet mit dem Alter des doch noch sehr jungen Menschen blieben ihm die schulischen Fördermaßnahmen verwehrt.
„Seine schnelle Auffassungsgabe, seine Sprachbegabung und die damit recht schnell erreichten Deutschkenntnisse, sorgten dafür, dass der junge Eritreer bei der Kreisvolkshochschule angemeldet werden konnte, um dort seinen Hauptschulabschluss zu absolvieren.“ Der dortige Schulförderverein erklärte sich spontan bereit, durch ein Stipendium ihm die Möglichkeit eines Schulabschlusses zu geben. Von der Idee zwei weitere Mainhäuser Flüchtlinge mit überdurchschnittlichen Deutschkenntnissen einen Hauptschulabschluss zu ermöglichen, waren die engagierten Netzwerker begeistert, daher übernahm das Soziale Netzwerk Mainhausen die Kosten für diese beiden Schüler. Der Anmeldung folgte ein Aufnahmetest, den alle drei Flüchtlinge etwas mühevoll bestanden.
Die Freude im Sozialen Netzwerk war umso größer und spürbar, als alle Drei im Sommer 2016 mit guten und teils sehr guten Ergebnissen den Hauptschulabschluss absolviert.
Das zeigt eindrucksvoll, wie Spendengelder gut angelegte Investitionen in die Zukunft junger Menschen werden, die ihnen die Möglichkeit geben, hier anzukommen und langfristig ihren Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.
Einer der jungen Männer geht zwischenzeitlich einen Schritt weiter und ist auf dem Weg zum Realschulabschluss. Für diesen Weg drücken ihm viele Mainhäuser die Daumen.